NEW TRADITIONS_in ink painting,
4. Chinesisches Kulturfestival Berlin, Palais am Festungsgraben, Berlin
artist statement_DE
Meine Arbeit hat nichts mit traditioneller chinesischer Tuschmalerei zu tun.
Weder habe ich diese erlernt noch versuche ich sie zu imitieren.
Wichtig für meine aktuelle Arbeit sind vielmehr drei konzeptuelle Interessen:
1. die Transkulturalität, d.h. mich beschäftigt die Frage: Was passiert in dem Zwischenraum (Trashold oder nach H.K. Bhaba Third Space), in dem unterschiedliche kulturelle Elemente sich überlappen/ verbinden/ mischen und ggf. etwas Neues entstehen lassen?
2. die Materialität/ ’texturality’: chinesisches Papier als ’Cultural Carrier’.
Der materialimmanenten Logik jenes Trägers folgend bzw. auf ihn hörend, entstehen meine Zeichnungen als atmosphärische Flächen im Zusammenspiel von Tusche und flächigem Kugelschreiberduktus..
Es sind abstrakte, durch das Reispapier auch haptisch wahrnehmbare Landschaften, die zugleich an gesehene erinnern.3. mein Verständnis von Landschaft
als A) Metapher für 'Ornament'/ repetitive Struktur und B) spezifische Umgebung/ Feld/ Kontext, inkl. sozio-politischer, kultureller Stofflichkeit/ ’fabrics’.
Meine Zeichnungen, Objekte und Rauminterventionen sind meist kontextbezogen: sie entstehen zu einem spezifischen (Um)feld oder Thema.
Ich gehe davon aus, dass Arbeiten, aus diesem Kontext gelöst und in einen neuen (institutionellen/ kulturellen/ glokalen* etc.) transferiert, ihre Bedeutung verändern können.Auch das Angebot einer Möglichkeit der physischen und visuellen Begehbarkeit meiner Arbeiten, - sei es, aufgrund ihrer Transparenz oder aufgrund der Betrachtbarkeit aus unterschiedlichen Perspektiven -,
entspricht eher der chinesischen Auffassung von Landschaftsmalerei als der westlichen (Zentralperspektive). Sie lädt den Betrachter dazu ein, sich ihr anzunähern, in ihr zu wandeln, zu verweilen oder sich forschend aufzumachen, um sie zu erkunden.*glokal: global und lokal